Heinrich von Kleists „Das Käthchen von Heilbronn“, 1810 in Wien uraufgeführt, ist ein zauberhaftes, rätselhaftes, historisches Ritterschauspiel mit glücklichem Ausgang.
Gegen alle Vernunft liebt Käthchen den Grafen Wetter vom Strahl. Sie lässt sich dabei weder durch väterliche Strenge, noch durch ihre Konkurrentin Kunigunde von Thurneck, noch durch scheinbar gegen sie arbeitende äußere Vorzeichen abbringen. Am Ende siegt ihre Herzensgewissheit über alle Versuche von Täuschung und Selbstbetrug. Bis das geschieht, haben Menschen sonderbare nächtliche Reisen unternommen, ist ein Bild aus einem brennenden Schloss gerettet worden, sind Pferde gestürzt, haben Unwetter sich ergossen …
Und da sind auch noch der Burggraf von Freiburg und der Rheingraf vom Stein, die beide mit dem Grafen Wetter vom Strahl um die vermeintlich schöne Kunigunde von Thurneck konkurrieren und zum äußersten bereit sind! Das Käthchen aber, die alle für die Tochter des Waffenschmieds Theobald Friedeborn aus Heilbronn hielten, entpuppt sich am Ende als etwas ganz anderes…
Kleists „Käthchen von Heilbronn“ ist ein märchenhaftes, poetisches, immer wieder verrücktes Gegengewicht zu unserem Zeitalter der Rationalität: grenzenlos bildkräftig, höchst wundervoll und ganz und gar nicht pessimistisch!
2011
Die Bühnenversion dieser Aufführung war 2011 zum Kleist-Jahr auf der Studiobühne des Heinz-Hilpert-Theaters zu sehen und riss das Lüner Publikum zu stehenden Ovationen hin. Gelobt wurden die „herausragenden Leistungen in Bezug auf Regie und Darstellung“ (Diethelm Textoris, WR). Rudolph Lauer (RuhrNachrichten) fand „das Spiel der beiden Akteure“ Susanne Hocke und Jürgen Larys „in den wohltuend unterschiedlich ausgefüllten Rollen derart ausdrucksstark, dass das Gefühl aufkommt, sie spielten sich in einen Rausch.“ Und Dorothea Backmann-Kaub rief im Lüner Anzeiger einfach nur aus: „Bravo den beiden Mimen.“
Spiel & Regie: Susanne Hocke und Jürgen Larys